Meinungen & News

Aktuelle Kapitalmarkteinschätzung zum 1. Quartal 2022

Berlin, den 31. März 2022

„Stagnation“ + „Inflation“ = „Stagflation“

Als vor gut zwei Jahren die Pandemie ausbrach, sorgten wir uns um die weltweite Konjunktur. Doch auf die Zentralbanken war „Verlass“ – sie fluteten die Märkte weiter ungehemmt mit Liquidität. Als vor gut einem Jahr Lieferengpässe aufkamen, sorgten wir uns um die Inflation. Doch auf die Zentralbanken war „Verlass“ – sie erklärten diese zu einem nur sporadischen Problem.

 

Heute wissen wir: Zeit wurde vergeudet und der Handlungsspielraum ist nun stark eingeschränkt! Aktuell befinden wir uns inmitten eines europäischen Krieges, der auch nach dessen möglicher Beendigung beide Komponenten verstärkt und zu einem gordischen Knoten verbinden könnte. Eine Geldwertstabilität zu gewährleisten und zugleich die Konjunktur nicht zu gefährden, konterkariert die Möglichkeiten der Zentralbanken, denn inflationsbedingte Zinserhöhungen bzw. Liquiditätseindämmungen bremsen die Wirtschaftsentwicklung, gegenteilige Prozesse verstärken Inflationstendenzen.

Es kommt also verstärkt auf die Fiskalpolitik der Staaten an! Suboptimal ist dabei die Verfassung einiger Staatshaushalte in Europa und deren limitierte Wirkungskraft. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn der europäische Stabilitätspakt in Kürze wieder Thema der Diskussionen wird. Anders sieht es in den USA aus, die einerseits von den Folgen der Ukraineeskalation nicht analog zu Europa betroffen (Rohstoffabhängigkeit, Wirtschaftsverflechtung, geopolitische Ausrichtung, Rüstungsausgaben) und andererseits global führend insbesondere im weniger beeinflussten digitalen Sektor sind.

 

Seit Jahresbeginn konstatieren wir beim DAX ein Minus von 9,3%, beim Dow Jones ein Minus von 4,6% und beim Nasdaq ein Minus von 9,1%. Umso erfreulicher ist es daher, dass wir mit unseren Vermögensverwaltungen über nahezu alle Varianten neutrale bzw. positive Ergebnisse erzielen konnten. Vor allem in den offensiven Einzelwertevarianten liegen wir mit + 3,2% deutlich über der Benchmark. Ursächlich für diesen Erfolg zeichnete die reduzierte Offensivquote zu Jahresbeginn, unser konsequentes Ausnutzen von Kursschwächen in der Ukraine-Krise in Form von Aufstockungen sowie die aktive Implementierung von Rohstoffen.

 

Was erwarten wir im weiteren Jahresverlauf:

 

Die Zinstrendwende insbesondere in den USA wurde eingeleitet. Auch die EZB wird der Inflationsentwicklung Rechnung tragen müssen und ihre geldpolitischen Maßnahmen anpassen. Wirtschaftsunternehmen mit geringer Verschuldung und hohem Substanzertrag sollten überlegen sein. Diese Attribute treffen im Übrigen historisch gesehen erstmals in einer Krisensituation auf viele führende Technologieunternehmen zu. Da diese Unternehmen zugleich Entwicklungs- und Wachstumstreiber sind und eine Globalisierung in sich selbst abbilden, besteht eine viel höhere Gesamtmarktstabilität.

 

In Zeiten nachhaltig hoher Inflationskennziffern und damit steigender Kapitalmarktkosten bei zugleich anhaltenden politischen Disruptionen, werden die Kapitalmärkte Zeit für Neuorientierungen benötigen. Die Aktienmärkte sollten maximal ein Steigerungspotential in Höhe einer „Ukraine-Friedensdividende“ haben.

 

Die politischen Akteure erhalten nolens volens wieder mehr Einfluss von den Zentralbanken zurück. In der Hoffnung, dass die Handelnden dem gerecht werden, verbleiben wir „Schulter an Schulter“ mit Ihnen.

 

Ihre ganz persönliche Privatbank!

B E R L I N E R  E F F E K T E N B A N K

Niederlassung der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank

 

„Stagnation“ + „Inflation“ = „Stagflation“

Als vor gut zwei Jahren die Pandemie ausbrach, sorgten wir uns um die weltweite Konjunktur. Doch auf die Zentralbanken war „Verlass“ – sie fluteten die Märkte weiter ungehemmt mit Liquidität. Als vor gut einem Jahr Lieferengpässe aufkamen, sorgten wir uns um die Inflation. Doch auf die Zentralbanken war „Verlass“ – sie erklärten diese zu einem nur sporadischen Problem.

 

Heute wissen wir: Zeit wurde vergeudet und der Handlungsspielraum ist nun stark eingeschränkt! Aktuell befinden wir uns inmitten eines europäischen Krieges, der auch nach dessen möglicher Beendigung beide Komponenten verstärkt und zu einem gordischen Knoten verbinden könnte. Eine Geldwertstabilität zu gewährleisten und zugleich die Konjunktur nicht zu gefährden, konterkariert die Möglichkeiten der Zentralbanken, denn inflationsbedingte Zinserhöhungen bzw. Liquiditätseindämmungen bremsen die Wirtschaftsentwicklung, gegenteilige Prozesse verstärken Inflationstendenzen.

Es kommt also verstärkt auf die Fiskalpolitik der Staaten an! Suboptimal ist dabei die Verfassung einiger Staatshaushalte in Europa und deren limitierte Wirkungskraft. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn der europäische Stabilitätspakt in Kürze wieder Thema der Diskussionen wird. Anders sieht es in den USA aus, die einerseits von den Folgen der Ukraineeskalation nicht analog zu Europa betroffen (Rohstoffabhängigkeit, Wirtschaftsverflechtung, geopolitische Ausrichtung, Rüstungsausgaben) und andererseits global führend insbesondere im weniger beeinflussten digitalen Sektor sind.

 

Seit Jahresbeginn konstatieren wir beim DAX ein Minus von 9,3%, beim Dow Jones ein Minus von 4,6% und beim Nasdaq ein Minus von 9,1%. Umso erfreulicher ist es daher, dass wir mit unseren Vermögensverwaltungen über nahezu alle Varianten neutrale bzw. positive Ergebnisse erzielen konnten. Vor allem in den offensiven Einzelwertevarianten liegen wir mit + 3,2% deutlich über der Benchmark. Ursächlich für diesen Erfolg zeichnete die reduzierte Offensivquote zu Jahresbeginn, unser konsequentes Ausnutzen von Kursschwächen in der Ukraine-Krise in Form von Aufstockungen sowie die aktive Implementierung von Rohstoffen.

 

Was erwarten wir im weiteren Jahresverlauf:

 

Die Zinstrendwende insbesondere in den USA wurde eingeleitet. Auch die EZB wird der Inflationsentwicklung Rechnung tragen müssen und ihre geldpolitischen Maßnahmen anpassen. Wirtschaftsunternehmen mit geringer Verschuldung und hohem Substanzertrag sollten überlegen sein. Diese Attribute treffen im Übrigen historisch gesehen erstmals in einer Krisensituation auf viele führende Technologieunternehmen zu. Da diese Unternehmen zugleich Entwicklungs- und Wachstumstreiber sind und eine Globalisierung in sich selbst abbilden, besteht eine viel höhere Gesamtmarktstabilität.

 

In Zeiten nachhaltig hoher Inflationskennziffern und damit steigender Kapitalmarktkosten bei zugleich anhaltenden politischen Disruptionen, werden die Kapitalmärkte Zeit für Neuorientierungen benötigen. Die Aktienmärkte sollten maximal ein Steigerungspotential in Höhe einer „Ukraine-Friedensdividende“ haben.

 

Die politischen Akteure erhalten nolens volens wieder mehr Einfluss von den Zentralbanken zurück. In der Hoffnung, dass die Handelnden dem gerecht werden, verbleiben wir „Schulter an Schulter“ mit Ihnen.

 

Ihre ganz persönliche Privatbank!

B E R L I N E R  E F F E K T E N B A N K

Niederlassung der Tradegate AG Wertpapierhandelsbank